Single-Vendor, Best-of-Breed oder Individualentwicklung?
Was hat denn das Bild mit der Tube in diesem Artikel zu bedeuten?
Im Zuge des Omnichannel Marketing wird die optimale Integration von Prozessen – und damit auch von IT – essenziell, um eine optimale Customer Journey zu ermöglichen und ganzheitliche Analysen sicherzustellen.
Dabei gibt es zahlreiche Herausforderungen, wenn ein solcher Prozess erarbeitet wird. Dieser Artikel soll einen kurzen Überblick zu unterschiedlichen Paradigmen bei der Einführung und Integration von Omnichannel Marketing-IT geben – aus der Sichtweise von Unternehmen, die Marketing betreiben möchten (also u.A. Retailer und Brand Owner).
Grundsätzlich stellt sich hier die Frage, ob „Single-Vendor“ Marketing-IT aus einem Guss (mit einem Blick auf die Marketing Clouds der „Big Player“) oder vielmehr ein „Best-of-Breed“-Ansatz gewählt wird, indem unterschiedliche Speziallösungen integriert werden. Alternativ hierzu ist noch die Möglichkeit der Individualsoftware zu nennen.
Vorweg: Richtig oder Falsch gibt es hier nicht, die Vorgehensweise muss lediglich zu Ihrem Unternehmen und Ihrem Vorhaben passen.
Und jetzt kommt der Bezug zum Bild: Achten Sie auf die richtige Mischung in der Tube. Prüfen Sie, welche Tubeninhalte Sie mischen können, oder ob Sie lieber zu Tiegel und Mörser greifen, um ihre Marketing-IT selbst anzurühren. rb omnichannel unterstützt Sie bei dieser Fragestellung gerne.
Betrachten wir zunächst den Ansatz, eine komplette Marketing Suite bei einem Hersteller zu kaufen. Viele Vorteile scheinen auf der Hand zu liegen:
So scheint der Single-Vendor-Ansatz tatsächlich Vorteile zu generieren, die insbesondere für Unternehmen mit wenig Erfahrung oder Ressourcen im Bereich IT-Governance interessant sind. Klar ist jedoch auch, dass dieser Ansatz oft auch zum berühmten „Goldenen Käfig“ führt, da eben Prozesse, die nicht zur jeweiligen Lösung passen nicht oder nur eingeschränkt abbildbar sind. Gleichwohl bietet dies aber auch die Chance (falls die Prozesse unternehmensintern erst noch modelliert werden müssen) hierbei die in der jeweiligen Software vorgesehenen Musterprozesse als „Best Practice“ zu sehen und die eigene Vorgehensweise dahingehend anzupassen. Das funktioniert tatsächlich manchmal sehr gut und kann ein pragmatischer Ansatz sein – gerade wenn im Unternehmen nicht nur IT-Neuland, sondern auch Prozess-Neuland betreten wird. Aber auch hier lohnt sich ein neutraler Blick – denn nicht selten geht beim Systemhersteller „Consulting“ fließend in „Vertrieb“ über.
Werfen wir also einen kurzen Blick auf die Nachteile:
Selten betritt man in der Praxis wirklich prozessuales oder IT-infrastrukturelles Neuland, wenn die Einführung von Marketing-IT für Omnichannel-Prozesse betrachtet wird. In den meisten Unternehmen gibt es bereits ERP-Systeme oder auch Systeme im Bereich Master Data Management (MDM) oder Product Information Management (PIM), welche in einen Omnichannel-Prozess integriert werden müssen. Hinzu kommen oft Bestandssysteme in weiteren Bereichen, wie Workflow Management oder Database Publishing, welche sinnvollerweise auch in Zukunft weiter genutzt werden sollen.
Ein typisches Szenario könnte darin bestehen, einen existierenden „Systemwald“ mit weiteren Komponenten zu ergänzen, um den Anforderungen eines Marketings der Zukunft gerecht zu werden – typischerweise könnten dies Lösungen in den Bereichen eCommerce, Social Media Marketing, Augmented Reality, Mobile Marketing oder Tracking sein, um nur einige zu nennen.
Wichtig dabei: Die Komplexität steigt mit zunehmender Anzahl von Marketingkanälen enorm. Insofern muss auch bei einem Best-of-Breed-Ansatz berücksichtigt werden, dass eine Sammlung von Expertentools für die jeweiligen Marketingkanäle noch keine exzellente Customer Journey nach sich zieht. Vielmehr muss der Prozess übergreifend orchestriert und getrackt werden. Auch für diese Aufgaben sind vielfältige Systeme am Markt, die mit umfangeichen Schnittstellen für unterschiedlichste Anbindungen ausgestattet sind.
Werfen wir zusammenfassend einen Blick auf die Vorteile beim Ansatz „Best-of-Breed“:
Aber auch hier dürfen einige Nachteile oder Risiken nicht vergessen werden:
Werfen wir zuletzt einen Blick auf die Möglichkeit, entsprechende IT-Lösungen individuell zu entwickeln – oder entwickeln zu lassen. Dies ist tatsächlich nur in sehr speziellen Fällen sinnvoll, zum Beispiel, wenn Anforderungen tatsächlich durch Lösungen am Markt nicht abgedeckt werden können. Anforderungen an Ressourcen und Know-how sind in den meisten Fällen enorm, was sich auch in den Kosten deutlich bemerkbar macht. Alternativ bietet sich ein Vorgehen nach dem Prinzip „Best-of-Breed“ an, mit Ergänzung durch Individualentwicklung, wo sinnvoll oder erforderlich.
Haben Sie Fragen, oder möchten Sie weitere Details zu den vorgestellten Themen mit mir besprechen? Kontaktieren Sie mich jederzeit über unser Kontaktformular oder rufen Sie mich unter 04121 6460410 an. Von der Anforderungsanalyse bis hin zum Rollout unterstützt Sie die rb omnichannel GmbH gerne.
Herzliche Grüße
Ihr Roland Bühler